Focus of the year

The Colors of Capitalism 2024–2025

Die bürgerlichen Revolutionen gingen mit der Proklamation von Menschen- und Bürgerrechten einher, die der Knechtschaft ein Ende setzen sollten, einige der vorkapitalistischen Abhängigkeitsverhältnisse, wie die Leibeigen- und die vererbliche Schuldknechtschaft, auflösten und andere, wie die patriarchalische Herrschaft, grundlegend transformierten. Die universalistische Ausformulierung der Rechte setzte zudem eine politische Dynamik in Gang, die – wie es im Kommunistischen Manifest heißt – alle festen, eingerosteten Verhältnisse auflöste, alles Ständische und Stehende verdampfen ließ. Im Ergebnis dieser Dynamik kam es auch zum ersten Mal in der Geschichte überhaupt zur Entstehung von gesellschaftlichen Bewegungen, die sich die Befreiung von Arbeiter:innen und Frauen, den Kampf gegen Kolonialismus und Rassismus und eine Vielzahl weiterer Ausgrenzungs- und Ausbeutungsmechanismen explizit auf die Fahnen geschrieben haben.

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All Focuses

Social Transformation 2022-2023

The times they are a-changinʼ – die Welt verändert sich. Sie verändert sich nicht erst seit heute und in den meisten Weltgegenden sind die damit einhergehenden Krisen seit langem existentiell für die übergroße Mehrheit der Menschen, die dort leben. Doch inzwischen wird selbst in den globalen Wohlstandszentren die „Zeitenwende“ ausgerufen, weil sich die Krisen überschlagen und sich in ihrem Zusammentreffen gegenseitig verschärfen. Noch wird das Wort „Zeitenwende“ wie ein Abwehrzauber gebraucht, der verhindern soll, dass sich die Veränderungen im Rest der Welt auch dort, wo sich Entscheidungsgewalt und Wohlstand akkumulieren, massiv auswirken. Aber zugleich wird mit der Ausrufung der „Zeitenwende“ auch ein grundlegender Umbau der westlichen Gesellschaften gefordert, inklusive einschneidender „Zumutungen“: [Y]ou better start swimminʼ or you’ll sink like a stone.

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Structures of Domination 2021- 2022

Domination has many faces. So many that it becomes dubious what connects all these instances in which humans dominate, oppress, exploit, subjugate, disrespect, humiliate, discriminate against (and the list could go on and on) other human beings. The concrete engagement with the various forms of domination has helped society to recognize them and to strengthen the struggles against them. However, these concrete engagements provided no answer to the connection and relation of all the various forms. Today, attempts to bracket all the experiences of domination, oppression, etc. are rather abstract and lifeless. They are in particular unable to grasp the contrary forces that hinder the struggles against different forms of domination to unite in one great stream that washes away domination as such.

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Trajectories of Solidarity 2023–2024

It is the task of social critique to identify what is fundamentally broken in a society and say what does not and what cannot work. Social critique looks at crises aiming to understand how they come about and uncover systematic reasons that show that a given crisis is not just a result of random chance. Such an analysis is important because otherwise any attempt to overcome the crisis only leads back into a repeat of the same crisis or possibly into a subsequent one. Each and every time. To fail again is then always new, but never better.

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