Wie lässt sich in der Kritischen Theorie über Fortschritt und Regression reden? Im Workshop stellte Rahel Jaeggi ihr Buchmanuskript „Fortschritt und Regression“ zur Diskussion.
Bericht
Soziale Bewegungen sind nicht immer fortschrittlich. Weder die Geschichte noch die globale Gegenwart laden diesbezüglich zu Illusionen ein. Dennoch haben die dezidiert anti-progressiven Entwicklungen der letzten Jahre eine scheinbar einfache Frage virulent gemacht: Wie lässt sich die Intuition begründen, dass manche Bewegungen fortschrittlich, andere dagegen reaktionär oder regressiv sind? Welche normativen Ressourcen werden in solchen Urteilen in Anspruch genommen? In ihrem nächsten Buch Fortschritt und Regression will Rahel Jaeggi diese Frage im Sinne der Kritischen Theorie beantworten. Die philosophische Untersuchung der Möglichkeit einer »Kritik von Lebensformen« findet so ihre mit Spannung erwartete Fortsetzung. Zugleich interveniert Jaeggi damit in aktuelle Debatten um moralischen Fortschritt. In einem vom Center for Social Critique und der Nachwuchsforschergruppe Democratic Hope organisierten Workshop wurde das noch unveröffentlichte Manuskript von Fortschritt und Regression Anfang Dezember 2022 zum ersten Mal in größerer Runde besprochen. Weiterlesen…
