Wie Faschismus funktioniert

in Context
Juni 26, 2024 18:00 - 20:00
Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin Unter den Linden 6

Buchvorstellung und Gespräch mit Jason Stanley, Johannes Kiess und Rahel Jaeggi

In Kooperation mit Westend Verlag und Thomas-Mann-House e.V.

Topic

Weltweit hat faschistische Politik wieder starken Zulauf: ob in den USA, in Myanmar, in Indien oder in Europa und Deutschland, wo mit banger Erwartung auf die bevorstehenden Landtagswahlen geblickt wird. Jason Stanley identifiziert in seinem gerade im Westend Verlag auf Deutsch erschienenen Bestseller „Wie Faschismus funktioniert“ (2024) zehn Säulen faschistischer Politik, deren Geschichte und erschreckenden Wiederaufstieg er nachzeichnet. Die Mythologisierung der Vergangenheit einer Nation, ein gegen die Wissenschaft und Expert*innen gerichteter Anti-Intellektualismus oder auch die Kriminalisierung von Minderheiten – Säulen wie diese formen die Sprache und die Überzeugungen, die Menschen in ein „Wir“ und ein „Sie“ unterteilen. Die faschistischen Taktiken greifen dabei ineinander und entwickeln zusammen eine ungeheure Kraft, die letztlich in eine Gesellschaft führt, die für die Appelle einer autoritären Führung anfällig ist. Im Gespräch mit Jonathan Kiess und Rahel Jaeggi diskutiert Jason Stanley, wie wir faschistische Politik erkennen und ihren Auswirkungen widerstehen können.

Die Diskussion wird auf Deutsch.

„Philosoph Stanley: Demokratie ist schwierig und stark zugleich“, Gespräch mit Ulrike Timm, Dutschlandfunk Kultur,· 25. Juni 2024

Jason Stanley

Jason Stanley (*1969) ist Jacob-Urowsky-Professor für Philosophie an der Universität Yale. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Erkenntnistheorie, Themen der Linguistik, Kognitionswissenschaft und Sprachphilosophie sowie Theorie des Faschismus. Stanley ist der Autor von „Know How, Languages in Context, Knowledge and Practical Interests“, das mit dem Buchpreis der American Philosophical Association ausgezeichnet wurde, und „How Propaganda Works“, das den PROSE Award for Philosophy der Association of American Publishers erhielt. Er schreibt für die New York Times, die Washington Post, The Boston Review und The Chronicle of Higher Education

 

Johannes Kiess

Dr. Johannes Kiess ist Stellvertretender Direktor des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts für Demokratieforschung an der Universität Leipzig. Er forscht zu politischen Einstellungen, vor allem zu Rechtsextremismus, Antisemitismus und anderen antidemokratischen Einstellungen. Daneben untersucht er auch demokratische Bewegungen und Einstellungen, politische Mobilisierung/Beteiligung, Gewerkschaftsforschung und Europa.

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