Sabina Lovibond hat sich an der Debatte um die Reaktualisierung der Tugendethik, wie sie seit den 1950er Jahren in der englischsprachigen Philosophie geführt wird, mit ihrem Buch „Ethical Formation“ wegweisend beteiligt. Sie entwickelt darin eine neoaristotelische Moralphilosophie und Theorie der Charakterbildung, die subjektkritischen Einwänden standhalten aber zugleich Raum für widerspenstige Praktiken lassen soll. Im jüngsten Werk, „Iris Murdoch, Gender and Philosophy“ untersucht Lovibond ausgehend von der berühmten englischen Schriftstellerin die Frage danach, welchen Platz weibliches Philosophieren im größeren Rahmen des sozialen Imaginären einnehmen kann. Die Workshop-Diskussion soll sich auf Grundlage zuvor in einem Projektseminar verfasster Essays diesen beiden Büchern widmen und sie besonders hinsichtlich der Frage nach den Grundlagen der Kritik und der Theorie der „zweiten Natur“ befragen.
Organisation:
- Prof. Dr. Rahel Jaeggi und Eva von Redecker