Jean Louise Cohen

Jean Louise Cohen ist die Nell und Herbert Singer Professorin für politisches Denken an der Columbia University, New York. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der zeitgenössischen politischen und Rechtstheorie mit besonderem Fokus auf Demokratietheorie, kritische Theorie, Zivilgesellschaft, Gender und Recht. Ihre einflussreichen Beiträge reichen von einer Kritik der fehlenden politischen Philosophie bei Marx bis hin zu einer Reaktualisierung von Habermas’ Gesellschaftstheorie als Grundlage zeitgenössischer demokratischer Theorie.

In ihrem aktuellen Forschungsprojekt kritisiert Jean Cohen den Appell an eine populistische Basis als regressiv, selbst wenn er im Kontext der linkspopulistischen radikalen Demokratie stattfindet. Der Trugschluss des Populismus besteht darin, dass er eine homogenisierte Vorstellung vom “Volk” mit dem demokratischen Gesellschaftskörper gleichsetzt. Moderne repräsentative Demokratien sind jedoch auf eine differenzierte Zivilgesellschaft angewiesen, welche die Artikulation unterschiedlicher und gegensätzlicher Interessen ermöglicht und die Vermittlung zwischen diesen Interessen sowie die formelleren demokratischen Entscheidungsprozesse institutionalisiert.

Jean Louise Cohen
  • jlc5@columbia.edu